28 Mai, 2006

Die Moderne und die Mediale

Die Moderne mit ihrer neuen Erfahrung der Massengesellschaft formte eine Ästhetik der Wiederholung und gleichzeitig eine Gegenströmung des Individualismus, der aus der Freiheit der bürgerlichen Elite erwuchs.

Die Mediale, wie die Postmoderne eigentlich heißen sollte, hingegen löscht das Individuum in der überwuchernden Größe einer medialen Strahlkraft aus. Das Individuum hat seine Bedeutung verloren angesichts einer scheinbaren Allgegenwärtigkeit des Einzelnen, der durch die Medien aufgebläht wird. Tatsächlich verliert das Individuum aber seine tatsächlichen Eigenschaften, seine Widersprüche und Wechselhaftigkeiten unter der frontalen Ansicht des Medienauges. Medien vereinheitlichen, indem sie unterschiedslos alles nebeneinander stellen.