15 Dezember, 2009

Intelligenz heißt, die Löcher im Universum zu sehen

Worte führen kein Eigenleben, Worte sind immer ein Spiegel derjeniger, die sie aussprechen.

Ein Beispiel:
Immer wieder stoße ich auf die Formulierung der "intelligenten Technik".

Jeder, der sich etwas mit dem "Problem" der Intelligenz beschäftigt, merkt, das Intelligenz mehr ist, als eine Reihe von Daten in einer festgelegten Reihenfolge zu bewerten. Zwar sind bereits mit dieser Methodik die meisten Menschen heillos überfordert. Das kann aber nicht Grund sein, sich auf dieses Niveau zu bescheiden. Auch, wenn die Reihenfolge mit Varianzen ausgestattet ist, meinetwegen das System auf sich selbst referenzieren kann - all das ist noch keine Intelligenz.

Intelligenz besteht ja gerade darin, trotz fehlender Informationen das System dahinter zu entdecken - sozusagen die Löcher im Universum.

Oder anders gesagt: Nicht der Witz beweist die Intelligenz, sondern die Ironie.

Das Technik zur Ironie fähig sei, wäre mir ein Neues. Und das jene, die Technik verkaufen wollen, zu dieser Intelligenzleistung fähig wären, ebenso.

Man muss dabei gar nicht soweit gehen, Überlegungen wie "emotionale Intelligenz" in die Betrachtung mit einzubeziehen. Aber auch sie deutet schon an, sozusagen "aus dem Bauch heraus", das heißt, ohne gesicherte, stringente Datengrundlage können Aussagen gemacht werden - gleichwohl ist das ebenso, wie sein Gegenteil, noch kein Beweis für Intelligenz.

Alles in allem: Wer Technik eine Intelligenz verleihen will, begeht die Gefahr zu verdummen.