27 Oktober, 2010

Herbstimpressionen in Moll

Das Laub leuchtet golden, die Sonne entflammt den stahlblauen Himmel, die letzten Käfer summen durch die glasklare Luft - der Herbst feiert die letzten warmen Tage, bevor er sich dem trüben Winter in die Arme wirft. Vergnügt rascheln die Blätter unter den Schuhen.
Aber was ist das? Ein markerschütterndes Tröten und Kreischen erhebt sich himmelhoch über die stille Eintracht, sonores Dröhnen aus millionen Schlunden erschüttert das Rund! Es tritt auf: Das Laubbläser-Orchester.
O weh, Horden deutscher Rentner und städtischer Angestellte stürmen aus ihren Behausungen und veranstalten eine vielstimmige Kackophonie. Sie dulden kein Blatt, kein Gras, keine Blüte, die sich herbstmüde hinsinken ließen in des Jahres Neige. Es wird geblasen, gepustet, gesaugt, geschluckt. Weg müssen sie, die Blätter, rein muss er daliegen, der leblose Asphalt.
Und wagt es ein Regen, die Blätter mit kaltem Nass zu benetzen. Dann wird umso heftiger geblasen und gepustet, bis alles trocken und bereit ist, hinfort geweht zu werden.
Man kann über dieses Land viel sagen, gutes und schlechtes, nur eines scheint mir unbezweifelbar: Die Deutschen spinnen.

26 Oktober, 2010

Und jetzt?

Gestern sagte eine Frau zu mir "Es wird alles gut..."